In dieser Bonsufolge meines Formates “Early Works” gehe ich soweit zurück, wie es nur möglich ist und bespreche den ersten Text, den ich jemals erfolgreich veröffentlicht habe. Die Grille ist ein Gedicht aus dem Jahr 2003 und gibt einen spannenden Blick auf meine Schreiberische Wahrnehmung aus dieser Zeit. Das ganze Gedicht zum Nachlesen findet Ihr auf meiner Website.
Viel Spaß
Euer Simon
Die Grille
EineGrille machte sich, man solls nicht glauben
auf den Weg, einen Elefanten zu berauben.
Sie wollt ihm klauen Stärke und Figur
und die friedlich ruhige Frohnatur
Sie schmiedete, und das recht gut
einen sichren Plan voll Heldenmut.
Und erklomm recht fix den nächsten Baum
verbracht die Nacht mit Schlaf und Traum
Am nächsten Morgen, nicht zu fassen
kam der Riese und muss lachen
er sah die Grille lauern im geäst.
Was dann geschah gab ihm den Rest.
Die Grille sprang, und das energisch,
vom Baum hinab so wie ein Derwisch,
und würgte mit den Beinelein
des Untiers Hals ins Rot hinein.
Der Dickhaut war und das zu recht,
vom Tränen lachen so sehr schlecht,
dass sie zitterte durch Mark und Glieder.
Sie konnt nicht mehr und legt sich nieder
Der Feind am Boden und besiegt.
Die Grille jubelt und gesteht:
„Ein wackrer Gegner dieser Fant,
doch gewonnen hat die stärkre Hand.“
So zog sie weiter, dieser Held
und machte unsicher die große Welt.
Aus welchem Holz der Feind war auch geschnitzt,
sie raubte ihm den Stolz, mit Witz.
Die Moral der ganzen Sache,
ob nun Grille oder Drache,
einem ist noch keiner entronnen:
Gewinnen tut der, der glaubt er hat gewonnen.